Liebe Friedensfreundinnen
und
Friedensfreunde,
angesichts der
fortschreitenden
Militärisierung in Europa, der Reorganisation der US-Basen auf unserem
Kontinent
und des von US-Verteidigungsminister Gates geforderten stärkeren
Engagements der
NATO in Afghanistan, steht die Friedensbewegung vor vielen
Herausforderungen.
NeMA und LUFTPOST laden
daher ein
zur
1.
Internationalen
Arbeitstagung
des
Netzwerks gegen Militärstandorte und deren
Auswirkungen
vom 4.
bis 6. April 2008
im
Naturfreundehaus Finsterbrunnertal bei
Kaiserslautern.
Aufruf und
Programm
Von deutschem Boden sollte
nie
wieder Krieg ausgehen. Diese Lehre aus zwei schrecklichen Weltkriegen
war der
deutschen Friedensbewegung schon immer Verpflichtung. Die Realität
sieht jedoch
anders aus. Alle völkerrechtswidrigen Angriffskriege der USA und der
NATO wurden
und werden auch in der Bundesrepublik vorbereitet und von unserem
Territorium
aus geführt, obwohl der Artikel 26 unseres Grundgesetzes dies
ausdrücklich
verbietet.
In unserem Land befinden
sich zur
Zeit noch rd. 60 US-Militäreinrichtungen. Durch die Bereitstellung
dieser
Militärbasen und die uneingeschränkte Nutzung des deutschen
Luftraums ist die
Bundesrepublik Deutschland zur logistischen Drehscheibe der
US-Streitkräfte und
der NATO-Armeen geworden. Ohne die US-Flugplätze Ramstein und
Spangdahlem, die
großen Waffen- und Munitionsdepots in der Westpfalz, die US-Garnisonen
und
Truppenübungsplätze in Baumholder, Ansbach, Vilseck und Grafenwöhr
und die
US-Hauptquartiere in Stuttgart, Heidelberg und Ramstein hätten die
Kriege in
Afghanistan und im Irak nicht so geführt werden können, wie sie
geführt
werden.
Auch die Bundeswehr mischt
in allen
diesen Kriegen mit. Deutsche Tornados waren im verfassungswidrigen
Kosovo-Krieg
an der Bombardierung serbischer Städte beteiligt. Bis heute sind mehr
als 6000
deutsche Soldatinnen und Soldaten im Kosovo, am Horn von Afrika und vor
der
Küste des Libanons im Einsatz. In Afghanistan soll die Bundeswehr
künftig wieder
bei Kampfeinsätzen mitschießen. Geplant werden diese Einsätze vom
Einsatzführungskommando bei Potsdam, wo auch das Operation
Headquarters / OHQ
für EU-Militäreinsätze seinen Sitz haben wird. Im
Gefechtsübungszentrum der
Bundeswehr in der Colbitz-Letzlinger Heide bei Magdeburg oder auf dem
Truppenübungsplatz der britischen Armee in Bergen-Hohne, werden
regelmäßig
nationale oder multinationale Manöver der NATO und der EU abgehalten.
Das
Bombodrom in Brandenburg und zivile Einrichtungen, wie die Flugplätze
Halle-Leipzig oder Frankfurt/Hahn sollen verstärkt militärisch
genutzt werden.
Auf dem Bundeswehrflugplatz Büchel bei Cochem an der Mosel warten 20
US-Atombomben darauf, dass deutsche Tornado-Piloten damit viele
=84Hiroshimas=93
auslöschen.
Wo Militäreinrichtungen
bestehen,
gibt es meistens auch Widerstand dagegen. Bürgerinnen und Bürger
protestieren
gegen Militärstandorte und deren Auswirkungen. Sie protestieren gegen
Lärm und
Umweltzerstörung und dagegen, dass ihnen wichtige Beteiligungsrechte
vorenthalten und Entscheidungen FCber ihre Köpfe hinweg gefällt
werden. Unsere
Nachbarn in Belgien protestieren gegen das NATO-Hauptquartier, in
Italien wehren
sich die Einwohner Vicenzas gegen die Erweiterung der US-Militärbasis
Dal Molin,
in Polen und in der Tschechischen Republik stehen Friedensfreunde gegen
die
Errichtung eines US-Raketenabwehrschildes auf.
Uns alle eint der
gemeinsame
Widerstand gegen Krieg und Zerstörung, die von diesen Einrichtungen
ausgehen.
Viele Gruppen sind schon lange aktiv und haben bereits wertvolle
Erfahrungen in
der Friedensarbeit gesammelt, andere Gruppen haben sich erst jetzt
zusammengefunden.
Während der
Arbeitstagung wollen wir
Informationen und Erfahrungen austauschen, FCber unsere Arbeit
diskutieren und
Vereinbarungen treffen, wie wir gemeinsam weiterarbeiten können.
Programm
Freitag, 4. April
Anreise bis 19 Uhr Begrüßung der
internationalen und der
einheimischen Gäste,
Abendessen,
PowerPoint-Präsentation: US-Basen in Europa im DCberblick und
die
bsp;
US-Militärregion
Kaiserslautern/Ramstein (Wolfgang Jung, LUFTPOST)
Samstag, 5. April
8.00
Frühstück
9.00 - 13.00 Uhr Vorstellung
der
Gruppen, BIs und FIs (Dokumentation der eigenen
Arbeit
durch
Kurzporträts, Flugblätter, Publikationen, Fotos,
Filme)
13.00 - 15.00 Uhr Mittagessen,
Pause
15.00 - 18.00 Uhr
Arbeitsgruppen
1) Wie weiter mit NeMA (Vorbereitung der Herbstkonferenz u.
a.)
2)
Informationen zu Militäreinrichtungen beschaffen und
aufbereiten
3) Möglichkeiten internationaler
Zusammenarbeit
18.00 - 19.00 Uhr Präsentation der
Ergebnisse
Sonntag, 6. April
8.00
Frühstück
9.00 -12.00 Uhr
Bus-Rundfahrt durch die Militärregion
Kaiserslautern/Ramstein
Die Arbeitstagung kostet
mit
Abendessen am Freitag, Vollpension am Samstag, Frühstück am Sonntag
und zwei
Übernachtungen 45 Euro/Person. Da nur 30 Plätze zur Verfügung
stehen, bitten
wir um schnelle Anmeldung bis spätestens 15.02.08 bei wolfgang.jung@t-online.de . Bei Anreise mit der
Bahn und
rechtzeitiger Benachrichtigung kann ein Abholdienst vom Hbf
Kaiserslautern
angeboten werden.
Auf den Websites www.nema-online.de und www.luftpost-kl.de
findet ihr Informationen
über unsere
Arbeit.
Informationen zum
Tagungsort unter
http://www.naturfreundehaus-finsterbrunnertal.de/
Wir freuen uns FCber
schnelle
Anmeldungen und auf wichtige Begegnungen.
Friedliche
Grüße
Hannelore Tölke,
Netzwerk gegen
Militärstandorte
Wolfgang Jung,
LUFTPOST